Das erfolgreiche HealthTech-Startup beschafft CHF 2,1 Millionen in einer überzeichneten Seedrunde und holt sich relevante Expertise in den Verwaltungsrat. Damit ist das Zuger Jungunternehmen gut gerüstet, um mit seiner intelligenten Sturzerkennung den DACH-Markt zu erobern. Die Sensoren von Sedimentum gewährleisten eine kontaktlose passive Sturzerkennung dank einer künstlichen Intelligenz (KI) und dies unter vollständiger Wahrung der Privatsphäre.
Das Schweizer HealthTech-Startup Sedimentum hat eine intelligente kontaktlose Sturzerkennung entwickelt. Die Lösung von Sedimentum arbeitet mit einem KI-Algorithmus, kann flexibel installiert werden und bietet sturzgefährdeten Personen erhöhte Sicherheit. «Wir wollen das Leben sturzgefährdeter Menschen in ihren eigenen vier Wänden sicherer und selbständiger machen», sagt CEO und Mitgründer Sandro Cilurzo. Um diese Vision voranzutreiben ist Sedimentum in den vergangenen Monaten stark gewachsen. Das Startup hat über zehn Vollzeitstellen geschaffen, bezog neue Büroräumlichkeiten, setzte die industrielle Fertigung um und führt diverse Pilotprojekte durch. Kürzlich gab Sedimentum zudem die Partnerschaft mit Bonacasa, dem Marktführer für Smart Living in den Bereichen barrierefreies Wohnen und Service-Wohnungen, bekannt.
Finanzierung soll Expansion in den DACH-Markt beschleunigen
Sedimentum überzeugte in der Seedphase bedeutende Investoren von seinem Business Case. Zu den Investoren der kürzlich geschlossenen überzeichneten Finanzierungsrunde von 2,1 Millionen Schweizer Franken gehören der Verein Innovationsfonds der Alternativen Bank Schweiz, die Fondation Antoine Blättler, nationale und internationale Business Angels, eine Beteiligungsgesellschaft und ein Family Office. Mit dem frischen Kapital will Sedimentum die Expansion in die DACH-Region beschleunigen, den Vertrieb ausbauen und die Produktionskapazitäten steigern. «Eine überzeichnete Seed-Finanzierungsrunde bestärkt uns in unserem bisherigen Handeln, unseren Unternehmenswerten, unserer Vision und hat eine klare Signalwirkung», meint Sandro Cilurzo.
Den Verwaltungsrat verstärken drei erfahrene und gut vernetzte Mitglieder. Iris Welten bringt aus ihrem Verwaltungsratsmandat in einem Pflegeheim und ihrer ehemaligen Rolle als CEO von BaselArea branchenrelevantes Wissen und Führungskompetenz ein. Sie unterstützt Sedimentum als Corporate Governance Expertin und mit ihrer strategischen wie auch internationalen Expertise. Stefan Buser, ehemaliger CFO bei SENIOcare, stärkt das Kompetenzfeld Finance und Controlling. Unter Stefan Buser konnte die führende Altersheimgruppe SENIOcare 2015 an Tertianum verkauft werden. Marcel Dürr, Mitgründer und VRP der Parallel Informatik AG, stellt seine Erfahrungen in der Organisationsentwicklung von Sedimentum zu nachhaltig erfolgreichen Strukturen und Prozessen zur Verfügung. Zudem bringt er jahrelange Expertise in der Leitung komplexer Softwareentwicklungsprojekte mit.
Intelligente Sturzerkennung: Mit Sedimentum auf einem neuen Level
Jährlich stürzen weltweit über 16,4 Millionen Menschen in Wohneinrichtungen und brauchen anschliessend eine medizinische Versorgung. 82 Prozent der Stürze von älteren Menschen ereignen sich, wenn diese alleine sind. Mehr als 50 Prozent der Gestürzten sind nicht in der Lage, nach einem Sturzereignis selbst wieder aufzustehen. Obwohl ein Teil der älteren Menschen ein Notrufsystem besitzt, kann dieses häufig nicht aktiviert werden. Die Hauptgründe dafür sind Bewusstlosigkeit oder die sturzbedingte Unfähigkeit, den Alarm auszulösen.
Erklärvideo Sturzmelder
Sedimentum beseitigt diese gefährliche Hürde, indem der Sensor Stürze automatisiert erkennt und bei Bedarf auch gleich den Alarm auslöst. Die proprietäre KI-Software hat ein «intuitives» Verständnis bezüglich Sturzvorgängen – alltägliche Bewegungen wie eine Yogaübung, eine herumtollende Katze oder eine auf dem Boden liegende Person und einem effektiven Sturzereignis werden unterschieden – eine intelligente Sturzerkennung, welche mittels Plug & Play zum Einsatz kommt.
Datenschutz als Alleinstellungsmerkmal
Der Initiant und Mitgründer, Sandro Cilurzo, hat als IT-Security Officer in einer grossen psychiatrischen Klinik gearbeitet. Unteranderem deshalb ist für Sandro Cilurzo die bestmögliche Wahrung des Datenschutzes und der Privatsphäre eine Herzensangelegenheit. Gerade im Gesundheitswesen sind die Datenschutzanforderungen besonders hoch, weil dort regelmässig äusserst sensitive Personendaten bearbeitet werden. Der Sturzmelder von Sedimentum arbeitet zwar weder mit Kameras noch Mikrofonen, doch Anonymität bedarf weit mehr als das. Sensordaten sind nämlich nicht, wie oft fälschlicherweise gedacht, per se anonym. Ohne zusätzliche Anonymisierungsmassnahmen können auch Sensordaten einem Individuum zugeordnet werden. In diesem Falle gilt es, die Rechte der Betroffenen zu wahren und die geltenden Datenschutzvorschriften zu beachten.
Erklärvideo Sedimentums Anonymisierungsverfahren
Cilurzo betrachtete jene Datenschutzvorgaben als Innovationstreiber und entwickelte deshalb mit seinem Team ein innovatives Daten-Anonymisierungsverfahren, welches die Interessen der Institutionen und der sturzgefährdeten Personen bestmöglich schützt. «Unsere Lösung ist aus juristischer Sicht komplett anonym. Damit bietet sie unseren Kunden einen klaren Mehrwert und wird zum Game-Changer auf dem Gesundheitsmarkt», betont Cilurzo.
Quelle: MM
Comments